Istrische Fresken

Istrische Fresken: Kirche der Jungfrau Maria, Božje polje


Die spätgotischen Fresken aus der Kirche der Jungfrau Maria stammen aus der Werkstatt des Ivan von Kastav, und das ist zugleich sein erstes und hochwertigstes Werk.

Die Kirche in Božje Polje wurde schon im 11. Jahrhundert erwähnt, aber vollständig ausgebaut war sie erst Ende des 15. Jahrhunderts. Sowohl Franziskaner, als auch Johanniter, deren Kloster sich in Bojže polje befand, waren eine seltene Erscheinung in Istrien, hinterließen aber unauslöschliche Spuren. Neben einem wertvollen Inventar befinden sich in der Kirche auch spätgotische Fresken, die um das Jahr 1480 entstanden sind. Sie fertigten Meister der Werkstatt des Ivan von Kastav an, und es scheint, dass dies ihr erstes aber auch hochwertigstes Werk ist.

An der Nordwand sehen wir das wörtlich abgebildete erste und achte Blatt der Biblia pauperum (Bibel der Armen) mit den Darstellungen der Erbsünde, Verkündigung, Davids Gebet und andere, und die einzige Abweichung dieser ikonografischen Vorlage ist die Darstellung der Krönung Marias. Im Gewölbe des Heiligtums, in den zentralen Feldern, sehen wir zoomorphische Symbole der vier Evangelisten mit Schriftrollen in den Händen, auf denen die Anfänge der dazu gehörenden Evangelien in lateinischer Sprache zu lesen sind. Sie sind von elf Aposteln umgeben, mit Schriftrollen auf denen Teile der Glaubensbekenntis geschrieben stehen. Um die Apostel herum stehen Engel, die Musikinstrumente oder Schriftrollen in Händen halten, mit Fragmenten der Herrlichkeit Gottes.

Hinter dem Altar sieht man Christus als Herrscher auf dem Thron. Auf seinem Haupt ist eine Krone, und in den Händen hält er den Reichsapfel mit dem Kreuz, ein Zeichen der Herrschaft. Alle diese Szenen werden von vielen Propheten und Heiligen in Fensternischen vervollständigt. An der Südwand des Kirchenschiffs ist eine Freske erhalten, die ein Altarbild imitiert. In der Mitte sehen wir die Muttergottes mit Kind, umringt von Engeln, und zu ihrer Seite stehen die Heiligen Petrus und Paulus. Unter dieser Szene ist eine flache Nische in der der Thron der Weisheit dargestellt ist - auf diesem Thron sitzt Gottvater, der in seinen Händen seinen Sohn, den gekreuzgten Christus hält, und zwischen ihnen befindet sich die Taube des Heiligen Geistes.

Die grafischen Vorlagen, die von dieser Werkstatt benutzt wurden, stammen aus den Niederlanden. Neben der schon erwähnten Bibel der Armen, wurden grafische Blätter von Israhela van Meckenem verwendet. Neben diesen spätgotischen Einflüssen sind auch jene des weichen Stils der südtschechischen Staffeleimalkunst gegenwärtig.

Wegbeschreibung:
Die Kirche der Jungfrau Maria ist eine Friedhofskirche, zwei Kilometer westlich von Vižinada in Richtung Poreč entfernt.

Anmerkung:
Der Schlüssel der Kirche befindet sich im Pfarrhaus von Vižinada.

T: +385 (0)52 446 120

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