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Parenzana, Weg der Gesundheit und der Freundschaft

Der attraktive Teil der historischen Eisenbahnschiene die Poreč mit Triest verbunden hat, bildet den neuen sportlich-rekreativen Weg, entlang welchem sich die zauberhaften Landschaften Istriens eröffnen.

Der istrische Teil der Parenzana windet sich durch wunderschöne Talsenken, über grüne Hügel, durch Weinfelder und neben den Olivenfeldern ganz bis zu den mittelalterlichen Städtchen. Über den Weg führen Sie erkennbare gelbe Tafeln und bieten Ihnen dabei Informationen über die historischen Talbrücken, Tunnels und Bahnhöfe, die Sie auf diesem herausfordernden Weg entdecken werden. 

Geschichte von Parenzana
Die Parenzana, oder kürzer TPC (Trieste-Parenzo-Canfanaro), war eine 123,1 km lange schmalspurige Eisenbahnstrecke, die 33 Orte in Istrien von Triest bis Poreč miteinander verband. Heute würde sie durch das Gebiet von drei Ländern verlaufen, Italien (13 km), Slowenien (32 km) und Kroatien (78 km). Die Strecke wurde am 1. April 1902 zum Verkehr zugelassen, trotz zahlreicher Probleme und Aufschübe fuhr der erste Zug von der Bahnstation in Buje nach Triest und in Dezember des gleichen Jahres auch nach Poreč.

Obwohl die Bauherren die Strecke Parenzaner Bahn nannten, hatte sie bei der slawischen Bevölkerung andere Namen: Istrijanka, Istranka, Poreška oder Porečanka, in Italien wurde sie einfach Parenzana genannt. Ungeachtet ihren Namen brachte die Bahn Leben in alle Ortschaften, durch die sie fuhr; auf dem 123 km langen Weg schnaufte und knirschte der kleine Zug langsam durch hügelhafte, landschaftlich bewegte Karstgebiete von Istrien und transportierte neben den Fahrgästen auch Salz aus den Salzgärten in Piran und Sečovlje, Olivenöl aus der Umgebung von Buje und Motovun, Obst, Gemüse, und istrische Produkte wie Stein, Holz, Kalkstein, Mehl und Wein.

Die Bahnverbindung wurde im Jahr 1935 eingestellt, sie hinterließ jedoch trotz der kurzen Betriebszeit von 33 Jahren einen unauslöschlichen Stempel im gesamten Gebiet. Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Streckenöffnung wurde die Idee geboren diese einzigartige Bahnstrecke, die Anfang des 20. Jh. Menschen und Nationen miteinander verband, auf eine besondere Art und Weise zu erneuern.

Bahnstationen
Alle Objekte stellen eine gelungene Kombination von Funktionalität und Ästhetik dar. Die Passagiergebäude waren immer Kerngebäude, die die Bedeutung der Bahnstation und den Grad des Verkehrsaufkommens wiederspiegelten - sie wurden als Stationen der ersten oder zweiten Klasse gebaut, oder waren mit Häuschen oder Vordächern als Haltestellen ausgestattet. Den niedrigsten Rang hatten Haltestellen mit Laternenmästen neben der Haltestellenbeschilderung.

Außer in Poreč gab es noch in Koper und Lucija Bahngebäude der ersten Kategorie. Die Bahnstation in Poreč war als die zukünftige Anfangsstation der Nebenstrecke Poreč - Kanfanar und noch einer weiteren kürzeren Nebenstrecke, für die der Bau einer Station zum Auf- und Abladen von Dampfzügen vorgesehen war. Deshalb war auch die Station in Poreč grösser als die in Triest. Alle Gebäude entsprechen ihrem ursprünglichen Zustand, sie werden heute jedoch zu anderen Zwecken genutzt.

Objekte an der Bahntrasse
Die Objekte an den Bahnstationen wurden gemäß der Normen der k.k. Staatsbahnen gebaut, die in der gesamten Habsburger Monarchie galten. In Österreich, sowie in den nach der Monarchie entstandenen Ländern, treffen wir heute noch auf Objekte, wie sie entlang der Parenzaner Strecke gebaut wurden, obwohl es einige Unterschiede im Baumaterial gibt, da in den Alpenländern Holz bevorzugt wurde, in den Tälern stattdessen Ziegel.

Die Parenzaner Strecke hatte 604 Biegungen, die kürzeste davon misst 60 m im Radius und 10,5 m in der Länge. Auf Kilometer 78, bei der Talbrücke Oprtalj, befindet sich die zweite Biegung mit einem 70 m Radius und 234,6 m Länge. Alle anderen Biegungen messen im Durchschnitt 80 und mehr Meter im Radius, auf dem Abschnitt Triest - Buje meistens rund 150 m und genau 80 m am Abschnitt Buje - Poreč.

Entlang der Trasse gibt es neun Tunnel mit einer Gesamtlänge von 1530 m. Am herrlichsten ist der 544 m lange Tunnel zwischen den Stationen in Strunjan und Portorož. Der Größe nach folgen die Tunnel in Motovun, Šalet, unter dem Gipfel Kalcini, der Tunnel Freski und die Tunnel in Kostanjica, Sv. Vid, sowie zwei kleinere Tunnel in Završje. Alle Tunnel wurden ummauert.

An der Parenzaner Strecke gab es nicht viele Brücken und auch ihre Dimensionen waren bescheiden, da es im nord-westlichen Teil von Istrien eben nur wenige Gewässer gibt. Es wurden 16 Brücken mit einer Durchschnittslänge von 5 m, bzw. insgesamt 192 m gebaut. Darüber hinaus gibt es sechs Talbrücken, alle am Abschnitt Buje - Poreč. Alle Talbrücken haben auf starken Pfeilern stehende Bögen und sind aus Stein.
Sie wurden auf Biegungen gebaut und die Gewölbe ragen auch mehr als 15 m in die Höhe.
Neben Brücken und Talbrücken gibt es an der Parenzaner Strecke auch einige Aufschüttungen mit gewölbten Übergängen und Inseln in der Mitte.


Interessant:
Streckenlänge: 123,1 km
Gleisbreite: 760 mm
Anzahl von Bahnstationen: 35
Anzahl von Biegungen: 604
Anzahl von Tunneln: 9
Anzahl von Brücken: 11
Anzahl von Talbrücken: 6
Wagenlänge: 8,5 m
Anzahl von Sitzplätzen im Wagen: 30
Baubeginn: 1900
Letzte Zugfahrt: 31/08/1935

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