Istrische Fresken

Istrische Fresken: Kirche des hl. Nikola, Rakotule


Die Kirche des hl. Nikola ist ein kleiner romanischer Bau mit eingezogener Apsis und einem Spindelglockenturm. Den Bauauftrag gaben im 14. Jahrhundert Mitglieder der venezianischen Familie Barbo, die in Motovun lebten, und die sicher auch Fresken von einem angesehenen Meister bestellt haben; die Kirche befindet sich auf dem Friedhof. Die Fresken entdeckte dr istrische Reformator, Pfarrer Luka Kirac. Bisher wurden sie fälschlicherweise der Malschule der Tradition von Giotto zugeschrieben, und sind unter den seltenen, erhalten gebliebenen Fresken des venezianischen Ursprungs in Istrien.

Die Darstellungen befassen sich mit der Legende vom hl. Nikola, und die Szene seiner Geburt an der südlichen Wand ist eine der am besten erhaltenen aus diesem Zyklus. Sie befindet sich innerhalb des architektonischen Rahmens, auf dem das Bett der Gebärenden, über dem ein Vorhang hängt, im ersten Plan steht. Die erschöpfte Mutter des hl. Nikola liegt, und berührt das Kind. Von den Gestalten im Hintergrund zieht eine Frau unsere Aufmerksamkeit auf sich, die sich der Mutter mit einem Geschirr nähert, in dem ein gebratenes Huhn zu sehen ist. In der Szene, wo der hl. Nikola den Baum fällt, ist am besten das Fragment mit den Köpfen der Bürger erhalten, die vom Stadttor aus beobachten, wie der Heilige mit dieser Tat heidnische Dämonen vertreibt, die im Baum lebten. Die Szenen aus dem Leben des Heiligen sind mit einer relativ breiten Farb- und Tonskala gemalt, und mit sicher geführten Linien. Die Gestalten sind mit klarem Volumen definiert, ihre Bewegungen folgen der Handlung, und die Gesichter sind individualisiert. Der Fleischton ist im Kontrast zwischen der pastellgrünen und rosa Farbe ausgeführt. Das Volumen betont eine dunkle gezeichnete Linie und weiße Lichtpunkte. Die Heiligen, die jenen im Schiff ähnlich sehen, sind teilweise in der Apsis erhalten geblieben, jedoch von lebendigeren Farben. Das ist wahrscheinlich deshalb, weil sie zu verschiedenen Zeiten und mit verschiedenen Materialen restauriert wurden. Es wurde angenommen, dass diese Gestalten aus einer anderen Werkstatt stammen, aber die Analyse der Details, insbesondere die Hälse mit Kropf, Wellenlinien der Bärte und Haare, eine fleischige Unterlippe und Ohren, sowie Schnurrbärte in Form eines Fischschwanzes beweisen, dass den ganzen Zyklus nur ein Meister geschaffen hat. Wenn wir die Hand des Heiligen in der Apsis anschauen, mit einer eleganten Bewegung wie ein Mannequin, werden wir am besten das Können dieses Malers erkennen.

Wegbeschreibung:
Auf der lokalen Straße Vižnjan - Karojba, näher an Karojba, biegt man beim Wegweiser ab, und bald kommt man nach Rakotule. Die Kirche befindet sich ein wenig außerhalb der Ortschaft, am Ende des Weges, der zu den hohen Zypressen und zum Friedhof führt.

T: +385 (0)52 683 153

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