Kultur

Akzente istrischer Veduten

Fast jedes istrische Örtchen hat seine Kirche, und jede Kirche ihren Glockenturm, kampanil. Fast wie eine Verzierung in der Landschaft, welche die Perspektive der istrischen Aquarelle, illuminiert entlang der Halbinsel, betont...

Sie sind von verschiedenster Form, verschiedenster Höhen und Alter, aber sie werden Sie sicheren Weges bis zu jeder Ecke Istriens führen. Und jeder von ihnen ist auf seine Weise einzigartig: hundertdreiundvierzig Glockentürme istrischer Veduten. Wenn auch am häufigsten als Teil der Kirche erbaut, befinden sich unsere Glockentürme manchmal auch an Stadtrathäuser geschmiegt, und manchmal tragen sie auch Uhren.

Falls Sie an einem von ihnen vorbeikommen, bleiben Sie stehen und heben Sie den Blick - jeder von ihnen wird Sie auf durchwegs eigene Art überraschen...

Pican Pićan-Pedena
Die bevorzugte strategische Lage begünstigte eine urgeschichtliche Gradina. Daher ist es folgerichtig, dass Pićan zur Römerzeit ein wichtiger Militärstützpunkt wurde. Die historischen Sehenswürdigkeiten sind die teilweise erhaltenen mittelalterlichen Mauern und das Stadttor aus dem 14. Jahrhundert, neben dem sich der ehemalige Bischofspalast befindet. Erwähnenswert ist auch die kleine Kirche des Heiligen Rochus aus dem 17. Jh., am Friedhof die Kirche des Heiligen Michael mit Fresken aus dem 15. Jh. und die auf den Fundamenten der Kathedrale aus dem 14. Jh. errichtete Pfarrkirche. Der 48 Meter hohe Glockenturm wurde Ende des 19. Jh. errichtet. Er zählt zu den höchsten in Istrien. Neben ihm ist ein Steinmaß zu sehen, mit dem man einst das Zehent maß.

TinjanTinjan-Antignana
Die Ortsgeschichte begann um das weit zurückliegende Jahr 1500 vor Christus. Davon legt die Grabstätte auf dem Hügel der Heiligen später ein Zeugnis ab. In römischer Zeit führte hier die Straße von Poreč nach Pazin durch. Obwohl Tinjan an der Grenze lag, war es nicht eine gewöhnliche Befestigung, sondern wurde seit dem 16. Jh. als Stadt bezeichnet. Diese Befestigung war von einem Graben umgeben, von dem ein einziges Tor mit einer Zugbrücke in die Stadt führte. Es gab eine Loggia, vor der der Pranger stand. Nur wenige Menschen wissen, dass im 15. Jh. auch ein unterirdischer Teil von Tinjan bestand, der mit Gängen alle wichtige Stadtteile verband.

Neben Gračišće gehörte Tinjan im Mittelalter zu den reichsten Orten Istriens. Die Einzelheiten der reichen Geschichte des Ortes bestätigen der Zürgelbaum mit dem Tisch des Gespanns, die Pfarrkirche des Heiligen Simon und des Judas des Apostels aus dem 18. Jh. und der allein stehende 28 Meter hohe Glockenturm, der sich durch seine Mauerkrone von der Mehrzahl der istrischen Glockentürme unterscheidet. Er bestimmt das Aussehen von Tinjan.

Novigrad
Novigrad-Cittanova
Der Altstadtkern von Novigrad war einst zur Gänze von Schutzmauern umgeben. Die Fortifikation wurde im 13. Jh. durch die Ankunft der venezianischen Mächte erhoben. Der Kirchturm dominiert das Bild der Stadt und ist eines der Elemente des lokalen Erbes mit dem höchsten Wiedererkennungswert. Einst war er Schauplatz aller Feiern, Feste und Zusammenkünfte auf dem Hauptplatz. Der Turm wurde im Jahre 1883 errichtet und an der Spitze befindet sich eine Statue des Hl. Pelagius, des Schutzpatrons der Stadt Novigrad. In den Sommermonaten kann man an die Spitze des Glockenturmes steigen, von wo aus sich ein wunderschöner Blick.

Karojba-Caroiba
Auf den waldigen Hügeln um die Quellen Valigaštar und Vrućak herum, hat sich Karojba niedergelassen. Alle diese Hügel wurden seit prähistorischen Zeiten besiedelt, oft auf den Boden zerstört, den Historikern ist es heute sehr schwer alle diese Scherben zu einer einzigen Geschichte verbinden. Die meisten stimmen darin überein, dass ein römisches Militärlager in der Antike um die Quelle Valigaštar war, die Römerstrassen kreuzten sich in der Nähe so wahrscheinlich heutiger Name Karojba stammt aus dem Namen Quadruvium - Kreuzung.

Sveti Petar u Sumi Sveti Petar u Šumi - San Pietro in Selve
Sveti Petar u Šumi wurde nach dem Benediktinerkloster benannt, das in den historischen Dokumenten zum ersten Mal 1174 erwähnt wird, mit einem unklaren Vermerk, dass es schon fünfzig Jahre besteht. Im Unterschied zu anderen Ortschaften und Städten Istriens, wo sich die Siedlungen um die Kirche und den Glockenturm auf Hügeln bilden, standen die Häuser in Sv. Petar u Šumi weder um die Kirche noch um das Kloster. Die Einwohner bewohnten weitergehende Weiler, zerstreut entlang der bebauten Felder.

Als das Interesse an dem Benediktinerorden verging und das Kloster verlassen wurde, übergab es Kaiser Friedrich III. 1459 an die Pauliner, weiße Mönche, die das Kloster wieder aufgebaut haben. Interessanterweise resultierte die Einrichtung des Klosters in neuen Renaissancesäulen im Erdgeschoß und alten romanischen Säulen im Obergeschoss. Die Klosterkirche der Hl. Peter und Pavel wurde von den Paulinern im gotischen Stil erneuert. Im Uskokenkrieg 1616 wurde das Kloster verbrannt und teilweise niedergerissen, und sein Wiederaufbau begann Mitte 17. Jh. In seinem Werk „Die Ehre dess Herzogtums Crain“ legt Johann Weichard von Valvasor dem Kloster keine besondere Wichtigkeit bei, es wird nur die Seltenheit erwähnt, wie in der Klosterkirche nie eine Spinne erblickt wurde!

Vodnjan
Vodnjan-Dignano

Die Stadt Vodnjan zeigt ihnen eine schöne Ansicht alter Steingassen, die auf Spuren prähistorischer Bauten entstanden sind. Im Jahre 1800, nach 40 Jahren Bauzeit, 13.000 ausgegebenen goldenen Dukaten und zehn Jahren freiwilliger Beiträge der Bevölkerung, wurde die Kirche am Tage des Heiligen Blasius eingeweiht. Der Aufwand hatte sich gelohnt, denn am Platz der ehemaligen Kirche wurde eine prächtige und harmonisch geformte Basilika erbaut. Durch die Größe ihres 56,20 x 31,60 m großen Grundrisses und einer 25 Meter hohen Kuppel ist dies die größte Pfarrkirche Istriens. Der Heiligen Blasius ist auch die Kirche, die den höchsten Glockenturm (62 m) aufzuweisen hat. Dieser ähnelt dem Glockenturm der Markuskirche in Venedig.

Sv. Lovreč - San Lorenzo del Pasenatico
Allein die Tatsache, dass Sv. Lovreč eine der besterhaltenen mittelalterlichen befestigten Städte und die erste organisierte Gemeinde in Istrien ist, ist Grund genug, dass Sie diese umso früher besuchen. Die runde Form der Siedlung, welche ihren Namen von der Kirche des Hl. Laurentius (Sv. Lovro) erhalten hat, stammt noch aus der Vorgeschichte. In der Pfarrkirche des Hl. Martin befinden sich die ältesten Fresken in Istrien, und mit seinem lieblichen Aussehen wird Sie auch Plac, der alte Stadtplatz, erobern.

Sveti Lovrec


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